Die Keimzelle ist räumungsbedroht!

 
Keimzelle bleibt! Für den Erhalt aller berliner Jugendräume! 
Die Keimzelle ist ein besetzter, selbstorganisierter Jugendraum in der Rigaerstraße 94. 
Seit fünf Jahren wird die Keimzelle von Jugendlichen selbstverwaltet und genutzt. Wir organisieren Filmabende, Werkstätten und Workshops. Hier werden Demos und Kundgebungen geplant, Transpis gemalt und Solipartys veranstaltet. Während der Pandemie konnten wir unsrere Räume, wie so viele Andere, leider nur bedingt öffnen. Dafür organisierten wir im Sommer Veranstaltungen draußen und unsere Kiezradios. 
Doch wie so viele weitere Projekte in Berlin, sind wir nun akut räumungsbedroht. 
Die Keimzelle ist, wie die Potse, einer der letzten Freiräume in Berlin, vor allem für uns Jugendliche.
Denn im gentrifizierten Berlin ist kein Platz für uns, vor allem nicht, wenn wir eigene Ideen haben. Räume, in denen junge Menschen sich vernetzen, selbstorganisieren und austauschen können, sind nicht vorgesehen. Aber wir brauchen Räume, in denen wir uns abseits von Schule, Arbeit und Familie ausleben können. In die wir uns zurückziehen können, wenn wir keinen Bock mehr auf die ständige Kontrolle und den Druck dieser kapitalistischen Gesellschaft haben. Wir wollen nicht immer überall bevormundet, unterschätzt und vergessen werden! 
Die Zerstörung dieses Raumes werden wir nicht einfach hinnehmen. Wir betrachten diesen Angriff nicht nur als Angriff auf einen Raum, sondern als einen Angriff auf die Jugend dieser Stadt. Wir wollen mit euch gemeinsam solidarische Strukturen aufbauen und bestehende Strukturen stärken. 
Lasst uns Räume nehmen, die Straßen nehmen und uns unsere Stadt zurückholen! Wir sind wütend und wir werden kämpfen! 
Jugend in die Offensive! Freiräume verteidigen! Jede Räumung hat ihren Preis! 
Keimzelle keimt, Jugend bleibt vereint!